Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland
Kanton Zürich
06.05.2024

Gemeinsam gegen Finanzmissbrauch

Betrügerinnen und Betrüger ergaunern immer häufiger Geld bei älteren Menschen.
Betrügerinnen und Betrüger ergaunern immer häufiger Geld bei älteren Menschen. Bild: Lisa Maire
Jedes Jahr ergaunern Betrüge­­­rinnen und Betrüger schweizweit 675 Millionen Franken von Personen ab 55 Jahren. Pro Senectute intensiviert die Prävention: Die Altersorganisation lanciert verschiedene Massnahmen.

In den letzten fünf Jahren hat die Schadenssumme von Finanzmissbrauch bei Personen 55+ in der Schweiz von 400 auf 675 Millionen Franken pro Jahr zugenommen. Das zeigt die repräsentative Studie von Pro Senectute Schweiz. Fast vier von fünf Personen (78,2 Prozent) wurden mit einem Betrugsversuch konfrontiert. Knapp 20 Prozent fielen den Versuchen zum Opfer.

Um ältere Menschen noch besser davor zu bewahren, lanciert Pro Senectute verschiedene Präventionsmassnahmen. Die Schweizerische Kriminalprävention veröffentlicht mit Unterstützung von Pro Senectute eine neue Broschüre zum Thema Sicherheit im Alter. Zudem führen kan­tonale und interkantonale Pro-Senectute- Organisationen Informationsveran­staltungen durch. Seit Wochen sorgt ­ausserdem das Team von Izzy Projects mit seinem Film «Die Enkeltrick-Betrüger» in der Deutschschweiz für Furore. Die Macher legen in der 80-minütigen Doku Enkeltrick-Betrügern das Handwerk.

Pro Senectute Schweiz engagiert sich beim Film als Fachpartnerin und fördert Filmvorführungen in der Deutschschweiz. «Prävention erfordert verschiedene Ansätze: Der Film bietet einen innovativen Weg, um auch die Angehörigen zu erreichen», sagt Peter Burri Follath, Kommunikationsleiter von Pro Senectute Schweiz, und ergänzt: «Wir erhoffen uns, dass viele Institutionen und Vereine den Film zeigen und dass ihn auch jüngere Generationen mit ihren Eltern und Grosseltern schauen.» Interessierte für Filmvorführungen können sich bei der jeweiligen Pro-Senectute-Organisation vor Ort melden.

Was die Anzahl Opfer betrifft, belegt der Enkeltrickbetrug mit knapp 11 980 Opfern den 20. Rang aller Missbrauchsarten. Die Top 3 lauten: Diebstahl in der Öffentlichkeit (148 555 Opfer), Verkauf nutzloser Waren und Dienstleistungen (81 466 Opfer), Verkauf von Waren und Dienstleistungen zu überhöhten Preisen (69 485 Opfer). Die Top 3 zeigen: «Klassische» Betrugsmaschen bleiben weiterhin hoch im Kurs. Peter Burri Follath: «Obwohl neue Betrugsarten medial viel Aufmerksamkeit erhalten, dürfen wir die ‹klassischen› Betrugsmaschen in der Prävention nicht vernachlässigen.»

pd/Zürich24
Demnächst