Sie hat einst den renommierten Ballettpreis «Prix de Lausanne » gewonnen. Jetzt feiert Sarah Jane Brodbeck, ehemalige Solistin am Zürcher Ballett, choreografische Triumphe im Musical Billy Elliot in der Maag-Halle. Unter ihrer tänzerischen Leitung riss der erst 12–jährige Moritz Fischli in der Titelrolle vergangenen Freitag das Premierenpublikum zu frenetischem Applaus hin. Fast eine Viertelstunde lang dauerte die stehende Ovation nach dem geglückten Start des weltbekannten Musicals über den Jungen, der Ballett tanzen will. Beeindruckend und berührend spielte auch der 13-jährige Zürcher Justin Périer Billys besten Freund Michael. In weiteren Hauptrollen glänzten ein ausdrucksstarker Pasquale Aleardi als Billys Vater und die mimisch und tänzerisch herausragende Isabelle Flachsmann als Tanzlehrerin Mrs Wilkinson sowie Sabine Martin als lebensfrohe Grossmutter.
Die Hauptrollen von Billy und Miachel sind mehrfach besetzt. Moritz Fischli hatte das Glück, an der Premiere spielen und tanzen zu dürfen. Neben ihm teilen sich noch Leo Lemmerich (13) und Nevio Reymond (12) in die Hauptrolle. Oscar Wittek (12) und Charles Bänziger (13) sind weitere Besetzungen für die Rolle des Michael.
Schauspielerin Heidi Maria Glössner, welche zurzeit grad selber im Theater St. Gallen im Musical «Rocky Horror Show» auf der Bühne steht, war hingerissen von der herausragenden Leistung der jungen Darsteller und deren technischem Können. Ebenso Walter Andreas Müller (WAM), der von sich sagt, dass er selber überhaupt kein Talent zum Tanzen habe, aber der seit jeher ein grosser Fan von klassischem Balletts ist: «Ich bin hin und weg von dieser grossartigen Premiere.» In der Gästeschar sah man auch Heinz Spoerli den früheren Chef des Zürcher Balletts, der ebenfalls tief beeindruckt war. Auch Travestiekünstler Mary alias Georg Preusse verlieh seiner Begeisterung Ausdruck.
Den Chefs von «Maag Moments» Guido Schilling und Darko Soolfrank ist mit «Billy Elliot» ein Wurf gelungen. Das Musical von Elton John, welches seine viel beachtete deutsche Erstaufführung vergangenen Freitag in Zürich vor einem illustren Premierenpublikum – darunter viel Prominenz aus Wirtschaft, Politik und Unterhaltung – feiern durfte, verspricht ein Publikumsmagnet zu werden. Das Musical ist mit einem Budget von fünf Millionen Franken eines der grössten Projekte von «Maag Moments». (Bis 23. März in der Maag-Halle).