Mit einem poetischen Programm und artistisch sowie darstellerisch hochstehender Kunst, verzaubert der Circus Monti seit Mittwoch sein treues Publikum. Die nüchternen Zahlen hinter der circensischen Traumwelt stimmen allerdings nachdenklich. Bis zu 25'000 Franken – je nach Einnahmen – blättert die Familie Muntwyler der Stadt Zürich für die Platzmiete auf dem Kasernenareal hin, wie dies Johannes Muntwyler bestätigt. Der Zirkus erhält somit keine Subventionen. An der Premiere mit vielen Prominenten und den seit 1985 treuen Gästen war dies ein Gesprächsthema und gleichzeitig ein Aufreger. Umso mehr, als der künstlerisch und kulturell bedeutsame Circus Monti ja sogar mit einem Preis «Darstellende Künste 2023» des Bundesamts für Kultur ausgezeichnet worden ist.
Gleichzeitig feiert das Familienunternehmen auch sein 40-Jahr-Jubiläum mit einer neu geschaffenen Inszenierung «Weil wir fliegen können». Die Faszination vom Fliegen habe unterm Chapiteau vom «Monti» schon von allem Anfang an eine zentrale Rolle gespielt, sagt Muntwyler. Das atemberaubende neue Programm feiert quasi fliegend die Vielfalt des Lebens und steckt voller Überraschungen von berauschend artistischen Luftbildern, welche die Schwerkraft vergessen lassen und zwei Stunden lang unbeschwerte Lebensfreude bescheren. Im Premierenpublikum sah man eine begeisterte Prix-Walo-Chefin Monika Kaelin, oder SRF-Mann Röbi Koller sowie seine Kollegen Anchor Michael Rauchenstein und Michel Birri. Filmemacher Paul Riniker («Usfahrt Oerlike») war ebenso hin und weg von den poetisch- kraftvollen Szenen wie auch Regisseur Dominik Flaschka (ehemals Hechtplatztheater) oder Schauspieler Eric Hättenschwiler, der die deutsche Übersetzung des Musicals Billy Elliot verantwortet.
Die Premierenfeier mit einem von Familie Muntwyler offerierten reichen Buffet bot willkommene Gelegenheit, mit den Artisten und der Nachfolgegeneration Mario Muntwyler, Tobias Muntwyler und Nicola Muntwyler ins vertiefte Gespräch zu kommen.