Home Region Sport Magazin Schweiz/Ausland
Stadt Zürich
08.03.2025
09.03.2025 07:47 Uhr

Schlachthof schliesst nach 117 Jahren

«Umnutzungswahn»: Eine Zürcher Institution verschwindet.
«Umnutzungswahn»: Eine Zürcher Institution verschwindet. Bild: Auf dem Schlachthofareal sind dringende Instandsetzungen notwendig. (Bild: BAZ/Maurice K. Grünig)
2026 ist Schluss mit dem Schlachthof beim Letzigrund. Pläne für einen Neubau ausserhalb Zürichs werden verworfen. Der Betrieb wird liquidiert. Alle Angestellten verlieren den Job.

Ab 2030 will die Stadt Zürich das 60 000 Quadratmeter grosse Schlachthofareal neben dem Letzigrund umnutzen. Das Land gehört der Stadt. Was danach kommt, ist noch nicht entschieden. Wünsche gibt es viele, der rot-grüne Stadtrat möchte einen «urbanen Gewerbestandort», auch die Lebensmittelproduktion soll weiterhin Platz haben.

Grünflächen und Schulraum?

Grünflächen und Schulraum sind ebenfalls Thema. Eine Umzonung wird geprüft, um Wohnungen zu ermöglichen. Klar ist einzig: Einen Schlachthof soll es nicht mehr geben. Die «Neue Zürcher Zeitung» schreibt von «Umnutzungswahn».

Seit 1909 wird auf dem Areal geschlachtet. Viele Metzgereien aus der Stadt beziehen ihr Fleisch vom Schlachthof. Bauern aus der Region sind froh um die kurzen Wege.

Frühes Ende

Nun wird aber klar, dass die Schlachtbetrieb Zürich AG schon Mitte 2026 aufhört, wie die NZZ ankündigt. Siebzig Angestellte verlieren ihren Job. Für sie wird ein Sozialplan erstellt.

Das definitive Aus des Betriebes kommt überraschend. Denn eigentlich dürfte der Betrieb noch bis Ende 2029 weiterlaufen. Erst dann hat die Stadt Zürich als Eigentümerin andere Absichten mit dem Areal an bester, zentraler Lage.

Aber genau dieser Entscheid, das Schlachthofareal anderweitig zu nutzen, wird jetzt zum «Todesstoss» für den Betrieb. Dieser konnte keine neuen Kunden mehr gewinnen. Und bestehende Kunden orientierten sich vermehrt anderweitig.

Konkurs verhindern

Auch Pläne für einen Neubau hat die Firma mittlerweile verworfen. Denn die Lage ist ernst, wie Verwaltungsratspräsident Ronny Hornecker der NZZ sagt: «Nur so können wir einen Konkurs verhindern.» Wenn man jetzt einen Schlussstrich ziehe, habe man genügend Zeit, die Firma sauber zu liquidieren.

tre