«Crunch-Time» in der Halbfinal-Serie der alten Rivalen. Oder deutsch und deutlich: Jetzt zählt jeder Schuss und jeder Zentimeter Eis.
Die Zürcher legen vor
Die Zürcher, die zuvor zuhause dreimal deutlich gewonnen hatten, aber im Landwassertal jeweils niedergerungen wurden, steigen beherzt in die Partie und erarbeiten sich im Stardrittel klare Vorteile (14:4 Schüsse). Und sie nutzen das erste Powerplay zur Führung: Andrighetto legt für Fröden auf. Der Schwede wuchtet den Puck direkt ins HCD-Tor.
Die Zürcher bleiben dominant – und kommen durch Lammikko zu einer weiteren Topchance. Doch HCD-Goalie Aeschlimann lässt sich vorerst nicht mehr bezwingen.
Riedi trifft nach Aeschlimann-Fehler
Im Mitteldrittel finden die Bündner besser in die Spur. Evergreen Ambühl hat den Ausgleich auf dem Stock – und scheitert. Nun spielen die Zürcher ihre ganze Cleverness aus – und demonstrieren die Breite in ihrem Kader. Nicht einer der grossen Stars, sondern Schwerarbeiter Willy Riedi trifft zum 2:0. Zuvor hatte sich Aeschlimann hinter dem eigenen Tor einen fatalen Fehlpass geleistet.
Doch mit dem Saisonende vor Augen reagiert der HCD vehement. Adam Tambellini, dessen Vater Steve in den 1980er Jahren einst für den ZSC gestürmt hatte, verkürzt auf 1:2.
Der HCD hält dagegen
Aber die Zürcher bleiben am Zug. Und als sie erneut in Überzahl spielen können, schlagen sie wieder zu: Malgin trifft in der 35. Minute. Nun entwickelt sich ein offener Schlagabtausch, in dem sich der HCD mit Leidenschaft und Kampf gegen die drohende Niederlage stemmt – und in der 37. Minute durch Nussbaumer auf 2:3 verkürzt. Und danach sind die Davoser nahe am Ausgleich.
Zürcher Klasse
Doch die Zürcher retten sich in die Pause. Und im Schlussdrittel beweisen sie ihre ganze Klasse und die grösseren physischen Reserven. Balcers erhöht in der 42. Minute auf 4:2. Malgin legt vier Minuten später nach: 5:2. Damit ist der Widerstand der Bündner gebrochen. Kukan schickt mit dem 6:2 den HCD endgültig in die Ferien. Die späten Davoser Tore durch Ambühl (in seinem letzten NL-Spiel) und Zadina ändern daran nichts mehr.
Warten auf den Finalgegner
So befinden sich die ZSC Lions dort, wo sie schon vor Jahresfrist gestanden hatten: im Final um die Schweizer Meisterschaft. Was ihnen noch fehlt, ist der Gegner. Der Lausanne HC erzwang mit einem Auswärtssieg gegen Fribourg Spiel 7 und hält die Option offen, dass er wie im vergangenen Jahr gegen die Zürcher Löwen um den Titel spielt.