Wer vor dem Abflug noch schnell den Koffer packt, denkt selten an Sicherheitsvorschriften und genau das wird am Flughafen Zürich täglich zum Problem. Jedes Jahr werden zehntausende Gegenstände aus Koffern und Handgepäck entfernt. Sie gelten als sogenannte Dangerous Goods, Gefahrgut, und dürfen entweder nur eingeschränkt oder gar nicht mit an Bord.
140’000 Gegenstände
Die Sicherheitskontrollen am Flughafen Zürich haben 2024 rund 180’000 potenziell gefährliche Objekte aus dem Gepäck von Reisenden gefischt. Besonders betroffen sind Powerbanks, Akkus, E-Zigaretten und Feuerzeuge. Die Zahl steigt. Immer mehr Menschen reisen mit mobilen, akkubetriebenen Geräten. Dazu kommt, dass viele Freizeitpassagiere weniger mit den Gepäckregeln vertraut sind.
Heikel, weil explosiv
Gegenstände wie Spraydosen, Brennpasten oder Gaskartuschen können sich im Frachtraum gefährlich verhalten, etwa durch Hitze, Druckunterschiede oder chemische Reaktionen. Deshalb gehören Akkus, Powerbanks und E-Zigaretten ausschliesslich ins Handgepäck, während E-Trottis, Gaskartuschen und Feuerwerkskörper gar nicht mitdürfen.
Ein wichtiger Unterschied
Nicht alles, was verboten ist, ist auch Gefahrgut. So gelten Nagelscheren oder Wasserflaschen mit mehr als 100 Millilitern als Prohibited Items. Sie sind zwar im Handgepäck tabu, aber im Aufgabegepäck meist erlaubt. Dangerous Goods hingegen sind aufgrund ihrer chemischen oder physikalischen Eigenschaften gefährlich.
Wer kontrolliert?
Die Kontrolle am Flughafen übernimmt im Auftrag der Flughafen Zürich AG die Kantonspolizei Zürich. Alles, was als Gefahrgut identifiziert wird, muss entfernt werden. Wertlose Objekte wie Einwegfeuerzeuge wandern direkt in die Entsorgung. Teurere Gegenstände wie Powerbanks oder Mobilitätshilfen können gegen eine Gebühr innerhalb von 30 Tagen wieder abgeholt werden.
Wenig Aufwand
Wer böse Überraschungen am Flughafen vermeiden will, sollte sich vorab auf der Website der Airline oder des Flughafens informieren. Dort sind detaillierte Listen einsehbar. Als Faustregel gilt: Alles, was brennt, ätzt, Druck hat oder Strom speichert, gehört besonders geprüft.