Es ist kurz nach fünf Uhr morgens, als bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Zürich ein Notruf eingeht. In Pfungen sei soeben in ein Waffengeschäft eingebrochen worden. Nur Minuten später treffen die ersten Einsatzkräfte ein, gerade rechtzeitig, um einen der mutmasslichen Täter zu erwischen.
In flagranti erwischt
Der Mann, der offenbar gerade das Geschäft verlassen will, hat keine Chance zur Flucht. Er wird sofort verhaftet. Wenig später spüren Polizisten den zweiten Verdächtigen auf. Dieser sitzt in einem Auto in der Nähe des Tatorts. Auch er wird festgenommen.
Was zunächst wie ein «gewöhnlicher» Einbruch klingt, entwickelt sich rasch zu einem Grosseinsatz. Einer der Festgenommenen behauptet gegenüber der Polizei, sie hätten einen gefährlichen Gegenstand am Tatort deponiert. Eine Bombendrohung?
Polizei evakuiert Umgebung
Sofort sperrt die Polizei das Gebiet rund um das Geschäft weiträumig ab. Die Angst vor einem Sprengsatz ist real. Spezialisten durchsuchen das Gebäude, während Feuerwehr, Rettungsdienste und SBB-Intervention bereitstehen. Erst nach rund drei Stunden gibt es Entwarnung. Es wird kein gefährlicher Gegenstand gefunden. Um kurz nach 8 Uhr werden die Sperrungen aufgehoben, der Bahnverkehr rollt wieder.
Auto als Rammbock
Um sich Zugang zum Geschäft zu verschaffen, rammten die Einbrecher die Eingangstür mit einem Auto.
Bei den Verhafteten handelt es sich um zwei Männer: ein 52-jähriger Slowake und ein 24-jähriger Franzose. Ob sie gezielt auf Waffen aus waren oder es ihnen um andere Beute ging, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft prüft auch, ob das Duo für weitere Straftaten verantwortlich sein könnte.
Viele Beteiligte
Nebst der Kantonspolizei standen auch die Stadtpolizei Winterthur, die Feuerwehr Pfungen/Dättlikon, Rettungsdienste von Schutz & Rettung Zürich, das Forensische Institut Zürich, die SBB-Intervention, die Transportpolizei sowie ein privates Abschleppunternehmen im Einsatz. Ein zuständiger Staatsanwalt begleitete die Massnahmen vor Ort.
Einbruch mit Nachspiel
Die beiden Männer wurden nach der ersten polizeilichen Befragung der Staatsanwaltschaft übergeben. Ihnen droht nicht nur eine Anklage wegen Einbruchdiebstahls, sondern möglicherweise auch wegen Störung des öffentlichen Verkehrs und wegen falscher Drohungen.