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Auto & Mobil
10.11.2022
25.11.2022 10:22 Uhr

Für Sie erfahren: Opel Astra 1,6 PHEV

Der Astra gehört zur aussterbenden Rasse der Kompakten, ist aber eigentlich kein Kompakter mehr.
Der Astra gehört zur aussterbenden Rasse der Kompakten, ist aber eigentlich kein Kompakter mehr. Bild: zvg
Der Opel Astra war einmal der härteste Konkurrent zum VW Golf. Jetzt sind die einstigen Bestseller zulasten der SUV ­seltener gefragt und der aktuelle Astra mit seiner niedrigen Silhouette fällt sogar auf.

Jürg Wick

In seiner sechsten Generation ist der ­Astra nochmals um 5 Zentimeter auf 1,86 Meter in die Breite gegangen; vor zehn Jahren war das noch ein Ober­klassemass. Das gilt für den vermutlich stärker gefragten Kombi Sports Tourer mit seinen 4,65 m auch für die Aussenlänge; diese ist 35 cm grösser als bei der fünftürigen Limousine.

Lieferbar ist der neue Astra mit zwei 1,2-Liter-Turbo-Dreizylinder-Aggregaten mit 110 und 130 PS, Letzteres auf Wunsch mit 8-Stufen-Automatik. Dazu kommt ein Turbo-Diesel mit 130 PS, von Hand geschaltet oder mit Automatik. Wir sind die neue Plug-in-Hybrid-Variante gefahren; ein 1,6 Liter mit Turbolader, vier Zylindern und 180 PS Systemleistung.

Die Automatik ist beim PHEV gesetzt. Da geht dann schon was, und mit 360 Nm maximalem Drehmoment sind die Vorderräder zumindest bei Nässe schnell überfordert. Normalerweise merkt man aber kaum, dass ein Fronttriebler bewegt wird, das Fahrwerk ist sauber abgestimmt und bietet einen angenehmen Federungskomfort.

Die Bedienung funktioniert erfreulicherweise teilweise noch intuitiv, aber der für Sekundäreinstellungen zuständige Touchscreen verlangt zu viel «weg von der Strasse schauen». Es empfiehlt sich, ­einige Variablen vor dem Wegfahren zu justieren.

PHEV für den Übergang

Während der Übergangszeit zwischen reinen Verbrennern und alternativen Antrieben ohne fossile Treibstoffe ist ein Plug-in-Hybrid eine vernünftige Lösung, sofern man zu Hause über einen leicht zugänglichen Stromanschluss verfügt. An einer 8-A-Haushaltsteckdose sind die rund 45 maximal erreichbaren rein elektrischen Kilometer innert sechs Stunden erreicht, mit einer 16-A-Wallbox genügen drei Stunden tanken, und damit lädt der Astra PHEV bis auf 100 Prozent, das heisst auf eine elektrische Reichweite von gut 55 Kilometern.

Pendler mit 40 Kilometern Tagesfahrleistung können mit dem Opel ­Astra 1,6 PHEV über Wochen hinweg rein elektrisch fahren, sofern man das Gaspedal nicht zu forsch bewegt und keine steilen Strecken zwischen Arbeit und zu Hause zurücklegt. Der Wählschalter sollte dazu auf «B», sprich auf verstärktes Rekuperieren gestellt werden.

So rundet sich das Bild des neuen Astra, trotz neuerdings französischen Genen, zu einem typisch vernünftigen Opel, in dem Menschen sitzen, die mit Prestige nichts anfangen können, sondern einfach nur Freude an komfortabler und individueller Fortbewegung haben.

Steckbrief Opel Astra 1,6 T PHEV

Preis: ab Fr. 39 370.–

Zylinder/Hubraum: R4 Zyl./1598 ccm

Leistung (System): 180 PS/6000/min

Drehmoment: 360 Nm/2500/min

Antrieb: vorne, AT8

0 bis 100 km/h: 7,6 Sek.

V/max: 225 km/h

Verbrauch (Benzin): 1,3 l/100 km

Verbrauch im Test: 2,7 L/100 km

CO2-Ausstoss: 30 g/km

Länge/Breite/Höhe:437×186×147 cm

Leergewicht: 1608 kg

Kofferraum: 352–1268 l

Tankinhalt: 42 l, Benzin

el. Reichweite: 58 km + Federungskomfort, Verbrauch, Fahrlicht – Platz hinten, Touchscreen-Zugang, Traktion

Aufgefallen: Gestiegene Autopreise

Innen deutet nichts auf französische Gene hin. Bild: zvg
Jürg Wick
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