Die Stimmbevölkerung hat Ende November dem Ausbau der thermischen Netze in Zürich mit 84 Prozent zugestimmt. Dieses Generationenprojekt, welches durch das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) realisiert wird, umfasst sechs Energieverbunde. Es sollen Gebiete in den Quartieren Albisrieden, Altstetten, Aussersihl, City, Enge und Höngg nachhaltig mit klimafreundlicher Heiz- und teilweise mit Kühlenergie versorgt werden. Mit dem Ausbau dieser thermischen Netze lässt sich der CO₂-Ausstoss um 52 000 Tonnen pro Jahr reduzieren. Thermische Netze erlauben es zudem, die Energie effizient zu nutzen und Abhängigkeiten von Energieimporten aus dem Ausland zu reduzieren.
Lokale Energiequellen
Für die Versorgung ganzer Quartiere sind Verbundlösungen besonders gut geeignet, da sie zahlreiche Gebäude über ein Leitungsnetz mit Fernwärme und teilweise auch mit Fernkälte versorgen können, zum Beispiel wie die Seewasserverbunde am Zürichsee (ewz.ch/zürichsee).
In der Stadt Zürich stehen verschiedene Energiequellen mit entsprechendem Potenzial zur Verfügung. Mögliche Quellen sind die Abwärme von Abwasserreinigungsanlagen (ARA) oder von technischen Einrichtungen wie Rechenzentren. Zudem kann beispielsweise auch Erdwärme, Holz, Grundwasser sowie See- und Flusswasser als Wärme- beziehungsweise Kältequelle genutzt werden.
Hohe Versorgungssicherheit
All diese Energieträger sind erneuerbar und lokal verfügbar, müssen also nicht importiert werden. Die Preise sind dadurch stabiler und die Versorgungssicherheit ist höher als bei Erdgas oder Öl. In einem Verbund lassen sich auch verschiedene Energiequellen kombinieren, was ebenfalls zur Versorgungssicherheit beiträgt.
Etappenweiser Ausbau bis 2037
Der Ausbau der thermischen Netze ist ein Generationenprojekt und erfolgt schrittweise, koordiniert mit geplanten Strassenbau- und Werkleitungsprojekten des Tiefbauamts der Stadt Zürich. So können Synergien genutzt, Emissionen und Einschränkungen für die Bevölkerung minimiert und Kosten optimiert werden.