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01.06.2023

Für Sie erfahren: VW Polo GTi

Der aktuelle Polo im Format der früheren Golf-Generationen passt auch in enge Buchten.
Der aktuelle Polo im Format der früheren Golf-Generationen passt auch in enge Buchten. Bild: zvg
Das legendäre Label GTi von VW gibt es seit einiger Zeit auch für den kleinen Polo. Ist das nun der wahre GTi?

Bei der Ablösung des VW Käfers als Verkaufsprimus in den 70er-Jahren galt der 3,5 m kurze Polo als Kleinwagen und der 20 cm längere Golf als Kompakter. Heute gilt der knapp 4,1 m lange Polo immer noch als Kleinwagen und der 4,27 m lange Golf weiterhin als Kompaktauto. Das Wachstum ist vorwiegend den strengen Crash-Anforderungen geschuldet, was auch für die Breite gilt: Der Polo anno 1975 mass 1,56 m in der Breite, der aktuelle hat rund 20 cm Fett angesetzt. Man muss den Airbags «genügend» Zeit geben, damit sie ihre Wirkung entfalten können.

Das gilt für alle Fahrzeugklassen, macht aber aus dem handlicheren Polo den besseren GTi, als es der aktuelle Golf GTi mit 1,8 m Breite ist. Über die Fahrleistungen müssen wir hier nicht reden, beide sind überirdisch schnell. Was nicht zwingend mit «sportiv» gleichzusetzen ist. Power und Sportlichkeit korrelieren beim Polo GTi nicht optimal; es gibt in dieser Klasse unterhaltsamere Sportgeräte mit geringerer Untersteuertendenz und akustisch passenderem Sound im Innenraum.

Nach aussen gelten für alle PW die gleichen Normen. Und die Konkurrenten federn weniger knallhart an als dieser Sport-Volkswagen. Dazu wird über das Instrumentarium mit zahllos möglichen Informationen Perfektion suggeriert, was sich aber häufiger als Fake ­erweist, z. B. bei der Warnung, die signalisierte Höchstgeschwindigkeit sei überschritten, oder mit anderen ärgerlichen und nicht verlangten Meldungen.

Funktionsschliff

Ansonsten ist dieser GTi – übrigens serienmässig mit 7-Stufen-Automatik – ein typischer Volkswagen mit tadellosem Funktionsschliff und guten Manieren. Und um auf den am Anfang des Artikels erwähnten Käfer zurückzukommen; nicht wie dieser eine enge Kiste, sondern vergleichsweise geräumig, jedenfalls im Vergleich zu den oben nicht namentlich genannten unterhaltsameren Raketen.

Der Polo hat das Erbe des klassenlosen Autos vom Golf übernommen und eignet sich vor allem auch für das ältere Paar, welches ihre Enkel auf einen Ausflug mitnehmen darf. Die GTi-Version braucht es hierfür jedoch nicht, und dann wird dieser momentan kleinste VW-Verbrenner nicht nur zu einem guten sogenannten Kleinwagen, sondern auch zu einem Auto, das in der Schweiz zu Recht bei den Verkaufszahlen zum Überholen des Golf angesetzt hat.

Die digitalen Instrumente suggerieren Perfektion, dem ist aber nicht so. Bild: zvg

Steckbrief: VW Polo GTi

Preis ab Fr. 36 400.–

Zylinder/Hubraum: R4 T/1984

Leistung: 207 PS/4400/min

Drehmoment: 320 Nm/1500/min

Antrieb: vorne/AT7

0 bis 100 km/h: 6,5 sec

V/max: 240 km/h

Verbrauch (Benzin): 6,8 L/100 km (Werk)

Verbrauch im Test: 6,7 L/100 km

CO2-Ausstoss: 154 g/km (Werk)

L/B/H: 408×175×143 cm

Leergewicht: 1372 kg

Kofferraum: 305–1079 l

Tankinhalt: 40 l, Benzin

+ Funktionsschliff,Platzverhältnisse

– stuckerige Federung, teuer

Aufgefallen: Der letzteechte GTi

 

Jürg Wick
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