Es war bereits das zweitletzte Probewochenende, das vergangene Woche im reformierten Kirchgemeindehaus Höngg stattfand. Die meisten Kostüme stehen nun fest und die Darstellenden beherrschen den Grossteil ihrer Texte. Trotzdem wird noch vieles feingeschliffen – die Choreografien, Lieder und Szenen sollen Anfang März mühelos vonstattengehen. Dann nämlich führt die Gruppe des Vereins Musicalprojekt Zürich 10 ihr neustes Stück «AkzepTanz» auf.
Nachdem das Musical im vergangenen Jubiläumsjahr im 15. Jahrhundert spielte, befindet man sich dieses Jahr in der Gegenwart. Dementsprechend wird auch ein zeitgenössisches Thema behandelt. Die Geschichte spielt in einem fiktiven kleinen Schweizer Dorf. Dort wohnt die junge Emma (Oriana D’Angelo), die gerne mit ihrer Freundin Alyssa (Victoria Engler) an den Abschlussball möchte. Das stellt sich für die Teenagerin jedoch als schwieriger heraus als gedacht, denn der Elternrat ihrer Schule will die Teilnahme des Pärchens verhindern. Auch Emmas Klassenkameraden machen sich über sie lustig.
Emma wehrt sich und erhält unerwartete Unterstützung aus dem Showbiz – vier Musicalstars aus Hamburg machen es sich zur Aufgabe, die Teenagerin an den Ball zu bringen. Den momentan Erfolglosen kommt ein wenig gute Presse nämlich sehr gelegen. Im Verlauf der Geschichte werden einige wohlbehütete Geheimnisse gelüftet, Meinungen geändert und Herzen gebrochen beziehungsweise repariert. Den musikalischen Rahmen bilden Lieder, bei denen man mit dem Fuss mitwippen oder auch mit den Figuren mitfühlen kann. Natürlich kommen dabei auch die Tränendrüsen und die Lachmuskeln nicht zu kurz. Wird Emma am Schluss des Stückes mit Alyssa am Ball tanzen dürfen?
Frischer Wind im Leitungsteam
Gesungen wird auf Schweizerdeutsch, Deutsch sowie Englisch und wie es sich für einen Abschlussball gehört, wird natürlich viel getanzt. Mit geballter Frauenpower bilden Choreografin Joëlle Regli, Regisseurin Sarah Schneider und die musikalische Leiterin Julia Zeilstra das Leitungsteam. Sarah Schneider und Julia Zeilstra sind dieses Jahr zum ersten Mal mit dabei. «Ich finde es ein Geschenk, dass ich in ein bestehendes Projekt mit einer bereits langen Geschichte dazustossen darf», erzählt Zeilstra. «Ich finde es auch spannend, dass man sich jedes Jahr einer neuen Aufgabe stellen kann. Es fägt!», so die gebürtige Bernerin. Sie freut sich sehr auf die Aufführungen. «Dann kann die Gruppe endlich zeigen, woran sie seit August hart gearbeitet hat, und sich ihren wohlverdienten Applaus abholen.»
Auch Schneider hat sich gut eingefunden. «Mir macht es sehr viel Spass», sagt sie. «Wir drei Leiterinnen ergänzen uns super, und auch der Cast ist in der Regel vorbereitet und setzt Feedback sehr gut um. Es ziehen alle an einem Strang, und die Freude kommt nie zu kurz.» Sie hofft, dass dieses Herzblut und die positive Energie bei den Aufführungen auch beim Publikum ankommen. In zwei Wochen ist es so weit und das Musicalprojekt feiert am 1. März Premiere.