«Wir werden uns mit der Frage auseinandersetzen, welchen Standpunkt die biblischen Zeugnisse und die Lehre der Kirche grundsätzlich zum Thema Krieg und Frieden einnehmen», erklärt Manfred Kulla, Seelsorger der beiden römisch-katholischen Pfarreien Herz Jesu Oerlikon und Bruder Klaus. Manfred Kulla ist Organisator der Vortragsreihe. Ausserdem solle auch der Frage nachgegangen werden, welche Verteidigungskonzepte entwickelt wurden, die eine Alternative zu einer bewaffneten Verteidigung bilden.
Die biblische Sicht im Blick
Den Anfang macht Dr. Winfried Bader, Leiter der bibelpastoralen Arbeitsstelle. Er nimmt die biblische Sichtweise unter die Lupe. Zu den Aufgaben eines altorientalischen Gottes gehört es, sein Volk im Krieg anzuführen.
Wie ist das aber bei dem Gott, der Mose am Dornbusch seinen Namen genannt und vom Himmel herabgestiegen ist, um sein Volk aus der Knechtschaft zu befreien? Der Vortrag zeichnet nach, welche gerechte Ordnung dieser Gott, den wir auch den Vater Jesu nennen, nach seiner Befreiungstat in der Welt aufbaut. Es werden dabei verschiedene Mosaiksteinchen für ein Gottesbild zusammengetragen.
Die kirchliche Lehre
Der zweite Vortrag von Dr. Manfred Kulla, Dogmatiker und Diakon in Herz Jesu Oerlikon und Bruder Klaus, richtet den Fokus auf die Lehrmeinung der katholischen Kirche. Im Ersten Weltkrieg segneten katholische Priester Soldaten und ihre Waffen auf beiden Seiten der Front. Doch die Lehre der katholischen Kirche zum Thema «Krieg und Frieden» ist differenzierter als das Klischee der Kanonen segnenden Kirche. Der Vortrag skizziert die Entwicklung von der Lehre des «gerechten Krieges» bis zur heutigen Position des «gerechten Friedens».
Hochkarätiges Streitgespräch
Die dritte Veranstaltung bildet den Höhepunkt der Reihe. Ein hochkarätig besetztes Podium wird ausgehend von der antiken Weisheit ««Wenn du den Frieden willst, rüste für den Krieg» darüber streiten, welche Wege zu einem dauerhaften Frieden führen könnten. Auf dem Podium werden die beiden alt Nationalräte Dr. Josef Lang und Dr. Ulrich Schlüer, der Militärexperte Georg Häsler und der Ethiker Prof. Dr. Frank Mathwig von der Universität Bern sitzen.
Verteidigen – aber wie?
So lautet der Titel des Vortrages von Peter Weishaupt vom Schweizer Friedensrat. Peter Weishaupt ist Geschäftsleiter und Redaktor der «Friedenszeitung». Sein Vortrag wird Konzepte skizzieren, die eine Alternative zu einer bewaffneten Verteidigung bilden. Dieser Vortrag rundet die Vortragsreihe ab.
Bei jedem Anlass wird auch genügend Zeit zum gemeinsamen Gespräch und einer ausführlichen Diskussion zur Verfügung stehen. Manfred Kulla ist laut eigenen Angaben überzeugt, dass die Vortragsreihe einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Diskussion über Krieg und Frieden leisten wird.