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Zürich Nord
29.02.2024
01.03.2024 12:37 Uhr

125 Jahre Theater Zürich Nord

Die Nonnen bekommen es mit Bankräubern und der Polizei zu tun.
Die Nonnen bekommen es mit Bankräubern und der Polizei zu tun. Bild: zvg. Vergani Eishockey.
Das Theater Zürich Nord führt im Gemeinschaftszentrum Affoltern im März die Komödie «Guns ‘n’ Nuns» in drei Akten von Kai Hinkelmann auf. Im April steht der Einakter «Paket im Aaflug» auf dem Programm. Das Theater feiert sein 125-Jahr-Jubiläum.

Das Stück «Guns ‘n’ Nuns», welches das Theater Zürich Nord zum 125-Jahr-Jubiläum aufführt, handelt von einem gescheiterten Bankraub. Danach verstecken sich die wohl einfältigsten Bankräuber im Kloster zum heiligen Gervasius. Dies hält die frostige Äbtissin, Schwester Genista (Dietlinde Milde), und ihre Mitschwestern ganz schön auf Trab, während Toni (Severin Rupp), der Boss, beinahe an seinen inkompetenten Gauner-Kollegen verzweifelt. Die Lage spitzt sich zu, als die Polizei auf den Spuren der Bankräuber auftaucht. Klar, dass das weder für die Bankräuber noch die Schwestern gemütlich wird... «Eine rasante und erfrischende Gaunerkomödie mit einem heiteren Ensemble», freut sich Franziska von Rotz, Regisseurin und seit 2017 Präsidentin des Vereins Theater Zürich Nord. «Guns ‘n’ Nuns» ist ihre 6. Produktion. Auf der Bühne stehen neben Mutter Oberin Genista und Toni, Schwester Dulcia (Antonia Hiltbrunner), Schwester Culina (Jaruschka Pecnik), Schwester Pecunia (Monika Rusconi) und Schwester Peregrina (Georgia Chatzoudis). Weitere Schauspielerinnen und Schauspieler sind Luigi (Michael Steiner), Peppino (Elvina Bonfa), Kommissarin Valluzzi (Kamila Neupert od. Carolin Suhling) sowie Inspektorin Rossi (Iva Sara Mavette Collenberg). «Auch dieses Jahr begrüssen wir wieder 4 neue Spielerinnen und Spieler», so von Rotz.

Am 13. und 14. April wird dann der Einakter mit dem Titel «Paket im Aaflug», ein Schwank von Martin Weber, aufgeführt. Regie führt Erhard Lang

Das Stück «Play on» verspricht beste Unterhaltung. Bild: zvg. Vergani Eishockey.

Von Oerlikon über Seebach nach Affoltern

Gegründet wurde das Theater Zürich Nord in Oerlikon. Im Winter 1898/1899 beschloss eine kleine Truppe, für die Abendunterhaltung des örtlichen Arbeitervereins das Theaterstück «Röschens Locke» einzustudieren. Begeistert über den Erfolg ihres Theaterspiels gründeten zwei der Mitglieder aus dieser Gruppe den Theaterverein mit dem Namen «Dramatischer Verein Oerlikon» (D.V.O.). Wohl einer der ältesten Theatervereine im Raum Zürich. Am 18. Dezember 1899 spielte D.V.O. offiziell ihr erstes Stück: «Das Glück, oder nur ein Schulmeister» aus der Feder von Emma Hodler. Nach dem ersten Weltkrieg entwickelte sich ein enormes Bedürfnis, sich wieder aktiv im Vereinsleben zu betätigen. So wurden 1919 gleich drei 1-Akterstücke und zwei Singlespiele aufgeführt. Diese Blütezeit des Theaters dauerte bis ins Jahr 1931. Aufgrund der darauffolgenden Wirtschaftskrise musste auch der D.V.O. einige Defizite schreiben. Die Durststrecke hielt mehrere Jahre an und der im Jahr 1940 neu gewählte Präsident, der zugleich Regisseur war, hatte eine grosse Bewährungsprobe über den 2. Weltkrieg hinaus zu bestehen.

Eine Lokalität konnte aber in Oerlikon nicht mehr gefunden werden. So führte 1944 der D.V.O. zum ersten Mal ein Stück im Restaurant Landhus in Seebach auf. Ab diesem Zeitpunkt verankerte sich der Verein immer mehr in Seebach. Deshalb  wurde der Vereinsname 1979 in «Dramatischer Verein Oerlikon-Seebach» (DVOS) umbenannt. Da seit mehreren Jahrzehnten keine Dramen mehr, sondern Lustspiele, Schwänke und Komödien zum Repertoire gehörten, entschied man sich im Jahr 1983 für den heutigen Vereinsnamen «Theater Zürich-Nord». Heute noch werden Schwänke und Komödien, in klassischer und zusehends vermehrt, in moderner Form aufgeführt. «Schön, dass diese uralte Form der Darbietung neben Livestream und Netflix seinen Platz hat. Toll, dass es immer noch begeisterte Personen gibt, die neben Beruf, Familie und Studium ein solches Projekt in Angriff nehmen», betont von Rotz. Der Verein hat heute 17 Aktive und 16 Freimitglieder (das sind ehemals aktive über 15 Jahre dabei). «Der Bestand ist zur Zeit recht gut, wir sind aber grundsätzlich immer offen für neue Mitglieder.» Erfreulicherweise würden sich derzeit auch recht viele junge Personen melden. «Was uns eher fehlt ist ein junges Publikum! Das Volkstheater hat sich gewandelt und modernisiert und kann durchaus auch einen vergnügten Abend mit einem ‘Life-Schauspiel’ bieten.»

Aufführungen

Dreiakter: 8./9. und 15./16. März, jeweils um 20 Uhr. 10. März Nachmittagsvorstellung um 15 Uhr. Erwachsene Preis: 25.- Fr., Apero Riche 59.- Fr.
Einakter: 13. April, um 18.30 Uhr (Esstheater), 14. April 15 Uhr.

Gemeinschaftszentrum Affoltern, Bodenacker 25, www.tzn.ch

 

Pia Meier/Zürich24