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Stadt Zürich
25.11.2024
25.11.2024 20:50 Uhr

Nur einzelne Stadtkreise für ein Genderstern-Verbot

Die Stadtverwaltung darf in ihrer Kommunikation den Genderstern verwenden.
Die Stadtverwaltung darf in ihrer Kommunikation den Genderstern verwenden. Bild: Pascal Turin
Am Abstimmungssonntag kam es in der Stadt Zürich zu keinen Überraschungen. Die SVP-Initiative gegen den Genderstern wurde klar abgelehnt und die UBS darf ihr Hochhaus in Altstetten bauen.

Pascal Turin

Die Stadtregierung musste am Sonntag nicht zittern. Alle städtischen Vorlagen wurden klar angenommen. Das heisst konkret, dass das Stimmvolk Ja sagte zu den Gegenvorschlägen zur Volksinitiative «Bezahlbare Wohnungen für Zürich», zum Gestaltungsplan für das UBS-Hochhaus in Altstetten, zu den Abgangsleistungen für Behördenmitglieder und dem geplanten Neubau der Rathausbrücke.

Abgelehnt haben die Stimmberechtigten hingegen die Volksinitiative «Tschüss Genderstern!» der SVP. Die Verwaltung darf also weiterhin den Genderstern verwenden (Beispiel: «Zürcher*innen»). Auch hier war das Resultat mit 57,26 Prozent Nein-Stimmen deutlich. Allerdings darf die SVP durchaus von einem Achtungserfolg sprechen, denn die Wahlkreis 7 und 8, 11 sowie 12 stimmten dem Anliegen zu.

Die SVP der Stadt Zürich ist trotzdem enttäuscht: «Mit dem Nein zur Volksinitiative ‹Tschüss Genderstern!› zeigt die Zürcher Stimmbevölkerung, dass sie linke Identitätspolitik höher wertet als eine korrekte und verständliche Sprache», schreibt die Partei in einer Mitteilung. Auch die Mitte Stadt Zürich bedauert den Entscheid: «Hervorzuheben ist jedoch, dass es durchaus Stadtkreise gibt, welche der Initiative zustimmten. Dies zeigt, dass auch in der Stadt Zürich zahlreiche Personen der Pflicht zur Verwendung des Gendersterns kritisch gegenüberstehen.»

Sehr erfreut über das klare Nein zur «Tschüss-Genderstern»-Initiative ist laut einer Mitteilung hingegen das Komitee «Keine Ausgrenzung in Zürich»: «Damit steht die Zürcher Stimmbevölkerung für eine weltoffene Stadt ein.»

Zürich erhält ein weiteres Hochhaus

Ebenfalls freuen darf sich die UBS. Die Grossbank will beim Bahnhof Altstetten einen 108 Meter hohen Büroturm erstellen, mehrheitlich aus Holz. Weil das geplante Gebäude 30 Meter höher ist, als in diesem Gebiet eigentlich erlaubt wäre, musste die UBS einen privaten Gestaltungsplan ausarbeiten. Der Gemeinderat sagte zwar Ja zum Gestaltungsplan, doch die Jungen Grünen ergriffen das Referendum. Sie forderten zusammen mit den Grünen und der AL, dass hier Wohnungen statt Büros gebaut werden. Doch diese Argumentation verfing bei der Mehrheit der Stimmberechtigten offenbar nicht. 64,35 Prozent sagten Ja zum privaten Gestaltungsplan «Areal VZA1».

Der geplante Ersatzneubau der Rathausbrücke wurde mit 76,50 Prozent Ja-Stimmen ebenfalls angenommen. Zur Vorlage «Abgangsleistungen für Behördenmitglieder», sagten 62,46 Prozent Ja.

Und zu guter Letzt ein Thema, welches den Stadtzürcherinnen und Stadtzürchern unter den Nägeln brennt und darum wenig überraschend Anklang fand: Der direkte Gegenvorschlag zur SP-Volksinitiative «Bezahlbare Wohnungen für Zürich» wurde mit 63,20  Prozent Ja-Stimmen angenommen, der indirekte Gegenvorschlag nur leicht weniger klar mit 60,85 Prozent Ja-Stimmen.

Pascal Turin/Zürich24
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